Am Montag die Füße hochlegen, weil am Sonntag Feiertag war? Darüber würde sich wohl jeder freuen. Doch das allein macht den wiederholten Vorstoß der Linken zum Nachholen von Feiertagen nicht sinnvoll. Denn für die Erholung nach der Pandemie – diesmal das Argument – sind Feiertage nicht gedacht. Sie sollen Zeit geben, religiöse Anlässe zu feiern, die deutsche Einheit oder eben den Tag der Arbeit. Das geht auch an einem Sonntag.
Dass die Anlässe inzwischen oft in Vergessenheit geraten, brachte eine Karikatur vor Ostern drastisch auf den Punkt: „Danke, Jesus, dass Du für ein langes Wochenende gestorben bist.“ Wer aber Feiertage und Urlaubstage gleichsetzt, muss feststellen, dass Deutschland insgesamt gut dasteht. Zwar holen manche Länder wie Großbritannien oder Spanien Sonntags-Feiertage montags nach. Diese Länder haben jedoch weniger Urlaubstage, deswegen hinkt der Vergleich. Insgesamt bewegt sich die Feiertagsdebatte in einer Welt, die es für viele Arbeitnehmer längst nicht mehr gibt. Jeder Vierte arbeitet regelmäßig an Sonn- und Feiertagen. Und Erholung ist für manche ein ferner Traum, wenn sie nach zwei Jahren Pandemie versuchen, die Einbußen durch Kurzarbeit oder Jobverlust wettzumachen.
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