ESC-Sieg der Ukraine

(K-)ein bisschen Frieden

von Redaktion

ASTRID KISTNER

Am Ende siegte die Solidarität. Das Publikum erhob die Stimme und vergab zwölf Punkte – für Freiheit und die Hoffnung auf Frieden. Ein starkes Zeichen für die ukrainische Band Kalush Orchestra, die als Sieger des diesjährigen Eurovision Song Contest von Turin zurück in den Krieg zog. Oleh Psjuk, der Sänger mit dem rosa Eimerhut, nutzte den Musikwettbewerb für einen Hilferuf, und die Fans dieses kunterbunten Spektakels, das selten politischer, leidenschaftlicher und toleranter war, hörten ihn.

Die Ukraine braucht keinen ESC-Sieg, sondern Waffen und Panzer, meldeten sich Kritiker in Sozialen Netzwerken zu Wort, noch ehe der letzte Ton verklungen war. Natürlich wird der Zuspruch von 200 Millionen Zuschauern für die ukrainische Hymne „Stefania“ nicht Putins Angriffskrieg stoppen. Die Geste aber, die an diesem Abend sichtbar wurde, hat nicht nur für die Musikwelt einen hohen symbolischen Wert. Sie zeigt, dass die Haltung, die wir zeigen, denen Halt gibt, die ihn am dringendsten brauchen. Das war schon 1982 so, als Nicole mit ihrem Song „Ein bisschen Frieden“ die Herzen des Publikum eroberte. Sie hätte in diesem Jahr gute Chancen auf Platz zwei des Wettbewerbs gehabt.

Astrid.Kistner@ovb.net

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