Der Ukraine gelingt ein großer Gegenschlag

von Redaktion

Charkiw – Im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wehrt sich das Land auch fast zwölf Wochen nach dem Einmarsch gegen seinen Aggressor. Gestern meldete das ukrainische Militär einen symbolträchtigen Erfolg im Gebiet Charkiw. Dort waren Soldaten der Ukraine bis an die russische Grenze vorgedrungen. Dazu veröffentlichte das ukrainische Verteidigungsministerium ein Video mit einem Dutzend Soldaten neben einem Grenzpfahl in den Nationalfarben Blau und Gelb. Sie gehören den Angaben zufolge zu einer Freiwilligen-Brigade aus Charkiw.

Zudem hat das ukrainische Militär nach eigenen Angaben mehrere russische Munitionslager zerstört. „Durch den Beschuss feindlicher Depots, die in der Stadt Isjum stationiert waren, haben die Verteidigungskräfte große Munitionsbestände vernichtet“, teilte der ukrainische Generalstab mit.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte das Militär berichtet, es sei schrittweise gelungen, russische Truppen bei Charkiw zurückzudrängen. Russland hatte seine Truppen im Norden der Ukraine abgezogen, nachdem sie vor der Hauptstadt Kiew gestoppt worden waren. Und schon vorige Woche vermeldete das ukrainische Militär, zwei russische Pontonbrücken in der ostukrainischen Region Luhansk sowie Panzer und Militärfahrzeuge zerstört zu haben. „Die Besatzer wollen immer noch nicht zugeben, dass sie sich in einer Sackgasse befinden und ihre sogenannte Sonderoperation bereits gescheitert ist“, erklärte der Präsident Selenskyj in einer Videobotschaft.

Jedoch gibt es keinen Anlass zur Entwarnung. Nach dem Rückzug russischer Einheiten rund um Charkiw würden nun weitere Soldaten in den Donbass verlegt, sagte der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowitsch. Die Ukraine bereite sich auf „neue Angriffsversuche“ der russischen Armee vor. Der britische Geheimdienst geht zudem davon aus, dass von dem Nachbarland Belarus ebenfalls eine Gefahr droht.

Kanzler Olaf Scholz sagte, er sehe keine Anzeichen für ein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs – und warnte sogar vor einer Eskalation. Er schloss außerdem aus, dass es Frieden mit Russland geben werde, bei dem eroberte Gebiete in der Ukraine legalisiert würden. hud

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