Die Vorstellung, dass man mit Einnahme einer Pille oder einer Spritze seinem Leben ein Ende setzen kann, wenn einen unerträgliche Schmerzen peinigen, mag für alle, die noch gesund sind, als letzte Rettung tröstlich erscheinen. Die christlichen Kirchen indes lehnen den Suizid ab. Viele Menschen fühlen sich hin- und hergerissen zwischen diesen beiden Polen.
Dabei gibt es inzwischen Möglichkeiten der Palliativmedizin, die einen Großteil der Sorgen nehmen können. Nämlich die vor einem unerträglichen Leiden beim Sterben. Statt Sterbehilfevereinen freie Hand zu geben, die womöglich im Umkreis von Altenpflegeeinrichtungen für ihre „Dienste“ werben und damit (möglicherweise auch ungewollt) alte und kranke Menschen drängen, ihrem Leben ein Ende zu setzen, sollte die Aufklärung über die hilfreichen Wege der Palliativmedizin dringend verstärkt werden.
Wer weiß schon, dass schwerkranke Menschen, die nicht mehr zu retten sind, palliativ sediert werden können? Sie wachen nicht mehr auf und „entschlafen“ ohne Schmerzen. Diese medizinischen Möglichkeiten, die nicht unter Sterbehilfe fallen, sind bereits jetzt gegeben. Daher ist es dringend erforderlich, über die palliative Medizin aufzuklären und die Hospizbewegung zu fördern. Nicht nur in den großen Städten, sondern auf der Fläche. Mehr Hilfe für Sterbende statt Suizid-Beihilfe.
Claudia.Moellers@ovb.net