Brüssel – Die Türkei macht ihre Drohungen wahr und blockiert vorerst das Verfahren für die Aufnahme von Schweden und Finnland in die Nato. Deshalb war es am Mittwoch im Nato-Rat nicht möglich, den Beschluss für den Beginn der Beitrittsgespräche zu fassen. Die Türkei machte Sicherheitsbedenken geltend.
Schweden und Finnland hatten am Mittwochmorgen kurz vor der Sitzung des Nato-Rats offiziell die Aufnahme in die Verteidigungsallianz beantragt. Botschafter der beiden Staaten übergaben Generalsekretär Jens Stoltenberg in der Brüsseler Bündniszentrale die entsprechenden Dokumente. Dieser sprach von einem „historischen Schritt“. Eigentlich war vorgesehen, dass der Nato-Rat nach der Übergabe sofort den Start der Beitrittsgespräche beschließt.
Schweden und Finnland wollten weitermachen mit der Unterstützung von „Terrororganisationen“, aber gleichzeitig die Zustimmung der Türkei für eine Nato-Mitgliedschaft, bemängelte Erdogan. Schweden warf Erdogan konkret vor, die Auslieferung von 30 „Terroristen“ zu verweigern. Als „Terroristen“ bezeichnet Erdogan etwa Anhänger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.