Australien will grüner werden

von Redaktion

Regierungswechsel: Albanese wird heute Premierminister

Canberra – Australien hat nach Jahren klimafeindlicher Politik die konservative Regierung von Premier Scott Morrison abgewählt und die Sozialdemokraten zurück an die Macht geholt. Medien sprachen am Sonntag von einem „Blutbad“ für Morrisons Koalition. Die Abstimmung sei zum Referendum über den ungeliebten und als „Bulldozer“ verschrienen Regierungschef geworden, schrieb der australische „Sunday Telegraph“.

Alle Augen richten sich nun auf Morrisons designierten Nachfolger Anthony Albanese. Der 59-jährige Labor-Chef, der den Kampf gegen den Klimawandel zu einem zentralen Thema der Kampagne gemacht hatte, soll schon heute vereidigt werden. Albanese hatte im Wahlkampf versprochen, den CO2-Ausstoß Australiens bis 2030 um 43 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 zu senken. Zudem warb seine Partei für einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien, Kaufprämien auf Elektroautos und schärfere Emissionsgesetze.

Allerdings steht auch der neue Premierminister, im Volksmund kurz „Albo“ genannt, nicht als überragender Sieger des Votums da: Beide großen Lager wurden von den rund 17 Millionen Wählern abgestraft. Stattdessen bekamen erstmals unabhängige Kandidaten – und speziell Kandidatinnen – sowie die Grünen enormen Zulauf. Der Wandel im neuen Parlament werde von Frauen angeführt, kommentierten Medien. Offen ist noch, ob Albaneses Sozialdemokraten eine eigene Mehrheit im Unterhaus haben.

Morgen will Albanese bei einem Gipfeltreffen („Quad“-Runde mit Indien, Japan und den USA) auf US-Präsident Joe Biden treffen und mit ihm seine Reform besprechen.

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