Scholz’ Staatsbesuche

Ja, Kanzler – auf nach Afrika!

von Redaktion

LEONIE HUDELMAIER

Bundeskanzler Olaf Scholz ist zu einer Reihe von Staatsbesuchen aufgebrochen. Bevor das große Krakeele in den sozialen Medien losgeht, warum er nach Afrika, aber nicht Kiew reist, muss eines klar gemacht werden: Der russische Angriffskrieg in der Ukraine reicht weit über die Grenzen des osteuropäischen Landes hinaus.

Zwar werden andere Staaten nicht akut von diesen blutigen Kämpfen und russischen Angriffen heimgesucht – um ihr Leben müssen Millionen Menschen trotzdem bangen. Wie etwa im Osten Afrikas, wo die russische Blockade von ukrainischem Getreide mit voller Wucht einschlägt und sich die Ernährungskrise weiter verschärft. Und das ist nicht nur aus ethischer Perspektive von Belang für Deutschland, dem viertreichsten Land der Welt, sondern schlichtweg auch aus wirtschaftlicher und innenpolitischer Sicht. Erfahrene Diplomaten warnen, Russlands Präsident Wladimir Putin wolle ganz gezielt eine Hungerkrise erzeugen, um dadurch eine Flüchtlingsbewegung nach Europa zu provozieren.

Nur ein weiteres Indiz dafür, dass sich Putin mithilfe menschenverachtender Kriegsmethoden die globalisierte Welt zunutze macht. Mag sein, dass diese Kanzler-Tour eine von Scholz angeblich so verschmähte Symbolreise mit vielen Fototerminen sein wird – trotzdem ist es richtig, dass er in solchen Zeiten nach Afrika reist.

Leonie.Hudelmaier@ovb.net

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