Nach Amoklauf in Texas

Trumps schlechte Ideen

von Redaktion

FRIEDEMANN DIEDERICHS

Während US-Präsident Joe Biden gestern Opferfamilien des Schulmassakers in Texas besuchte, meldete sich am Wochenende sein Vorgänger auf der Jahrestagung der US-Waffenlobby zu Wort. Das ist deshalb relevant, weil man Donald Trump für 2024 noch nicht abschreiben darf. Biden will zwar nochmals antreten. Doch verlieren die Demokraten bei den Kongress-Zwischenwahlen im November beide Kongresskammern, so dürfte dies die parteiinterne Debatte anfeuern, ob der in Umfragen stark schwächelnde Amtsinhaber überhaupt in zwei Jahren Chancen hat. Und man darf sich keinen Illusionen hingeben: Sollte Trump tatsächlich wieder kandidieren und gewinnen, dürften selbst kleine Reformen in der Waffengesetzgebung in weite Ferne rücken.

Denn Trumps Idee ist, mit noch mehr Waffen Schulen sicherer zu machen. Lehrer und Hausmeister sollten in der Lage sein, einen Amokläufer zu eliminieren. Was diesem Personal hier zugemutet werden soll, zeigen die 21 Toten von Uvalde überdeutlich. Selbst trainierte Polizisten mit Schutzwesten waren nicht in der Lage, in den ersten Minuten den Mörder zu stoppen. Ein einfacherer erster Schritt wäre, die Altersgrenze für den Erwerb von Schnellfeuerwaffen mit großen Magazinen deutlich heraufzusetzen – oder deren Verkauf ganz zu beschränken. Denn dieses von Amokläufern bevorzugte Gewehr gehört nicht in die Hände von Privatleuten.

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