Donbass: Vormarsch russischer Truppen

von Redaktion

Straßenkämpfe in Luhansk – Moskaus Offiziere an vorderster Front

Berlin – Die Kämpfe im Osten der Ukraine gehen weiter und ein Ende der Angriffe scheint nicht in Sicht zu sein. Stark betroffen sei vor allem das Stadtzentrum der umkämpften Stadt Sewerodonezk. „Die Russen rücken in die Mitte von Sewerodonezk vor“, erklärte Gouverneur Sergij Gajdaj gestern. Die durch einen Fluss getrennten Städte Sewerodonezk und Lyssytschansk sind die letzten Städte in der Region Luhansk, die noch von der Ukraine kontrolliert werden. In Sewerodonezk hatte es nach Angaben des Gouverneurs schon am Sonntag heftige Straßenkämpfe gegeben.

Am Montag dauerten die Kämpfe an, wie Gajdaj im Messengerdienst Telegram erklärte. Mittlerweile sei die Lage in der Stadt „sehr schwierig“. „Die wichtige Infrastruktur von Sewerodonezk ist zerstört, 60 Prozent der Wohnungen können nicht wiederaufgebaut werden“, erklärte der Gouverneur von Luhansk. Die Straße, die Sewerodonezk mit Lyssytschansk und Bachmut weiter südlich verbindet, sei zu „gefährlich“, um Zivilisten in Sicherheit zu bringen.

Außerdem verlegen die russischen Truppen neue Einheiten nach Slowjansk, um das Gebiet sowohl von Isjum als auch von der kürzlich eroberten Kleinstadt Lyman aus anzugreifen, hieß es im Lagebericht der Ukraine. Der Raum Slowjansk-Kramatorsk ist der größte Ballungsraum im Donbass, der noch unter Kontrolle Kiews steht.

In der südlichen Region Cherson ging die ukrainische Armee unterdessen zum Gegenangriff über und drängte die russischen Truppen nach eigenen Angaben in einigen Dörfern zurück. „Die Lage im Süden ist dynamisch und gespannt“, teilte das Oberkommando des Wehrkreises mit.

Nach Erkenntnissen des britischen Geheimdienstes hat Russland bisher „verheerende Verluste“ in seinem Offizierskorps erlitten. Brigade- und Bataillonskommandeure seien an vorderster Front aktiv, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Dies liege zum einen daran, dass sie für den Erfolg ihrer Einheiten persönlich verantwortlich gemacht würden. Zudem fehlten der russischen Armee qualifizierte Unteroffiziere.  dpa/afp

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