Nach zwei Monaten des totalen Lockdowns öffnet Shanghai sich wieder. Zwei Monate, in denen Arbeiter teils gegen ihren Willen in Fabriken übernachten mussten, in denen Krebskranke nicht zu ihrer Behandlung gelassen wurden und Menschen verzweifelten, weil sie nicht einmal genug zum Essen einkaufen durften. Doch die gnadenlose, menschenverachtende Null-Covid-Politik Pekings ist nicht nur für die eigene Bevölkerung problematisch, sondern auch für unsere Wirtschaft.
Noch monatelang werden deutsche Firmen und Verbraucher unter der Unterbrechung der Lieferketten leiden. 30 Jahre lang profitierte Deutschland von der wirtschaftlichen Öffnung Chinas. Die Schattenseiten, die zuletzt wieder durch die Enthüllungen über die Lager in Xinjiang beleuchtet wurden, waren Unternehmen und Politikern sehr wohl bekannt – wurden aber ignoriert.
Zu sehr hatten sich die Firmen von den radikalkapitalistischen Sozialisten in Peking abhängig gemacht. VW etwa macht fast die Hälfte seiner Gewinne in China! Doch diese Abhängigkeit macht uns nun so verletzlich. Die Export-Nation Deutschland darf sich auch in Zukunft nicht nationalistisch abschotten. Aber ein Umdenken hin zu Eigenproduktion elementarer Güter sowie stärkerer Diversifizierung bei Import-Abhängigkeiten ist überfällig.
Klaus.Rimpel@ovb.net