Bezirksdekan tritt zurück

von Redaktion

Belästigungsvorwürfe: Bätzing entschuldigt sich für Beförderung

Limburg – Mit dem Rücktritt vom Amt des Bezirksdekans im katholischen Bezirk Westerwald hat der 64-jährige Priester Konsequenzen aus der Debatte um Belästigungsvorwürfe gegen ihn gezogen. Wie berichtet war auch der Limburger Bischof Georg Bätzing, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) ist, in Erklärungsnöte geraten, weil er den Priester trotz der Vorwürfe aus den Jahren 2000 und 2007 zum Bezirksdekan berufen hatte. Der Geistliche soll eine evangelische Pfarrerin in Ausbildung sexuell belästigt haben. Darüber hinaus später auch eine angehende Gemeindereferentin.

Nachdem Bätzing in der vergangenen Woche noch erklärt hatte, dass das Verhalten des Priesters keine Straftat gewesen sei und dieser Reue gezeigt habe, hat er nun seine Einschätzung revidiert. „Ich nehme aber wahr, dass meine Entscheidung für die Betroffenen nur schwer zu ertragen ist und darüber hinaus Irritation und Ärgernis auslöst. Dies hatte ich bei meiner Entscheidung vor zwei Jahren so nicht gesehen. Diese Entscheidung war falsch. Ich bitte die Betroffenen um Verzeihung“, so Bätzing in einer Pressemitteilung. Der Bischof hat das Rücktrittsgesuch mit sofortiger Wirkung angenommen, heißt es dort.

Über die Pressemitteilung hinaus wollte sich Bätzing nicht weiter zu dem Fall äußern. Der mediale Druck hatte aber wohl sowohl dem betroffenen Priester als auch dem Bischof immer mehr zugesetzt. Die katholische Kirche gerät in solchen Fällen auch in Bedrängnis, weil sie vor der Frage steht, wo Priester nach einem Fehlverhalten noch eingesetzt werden können. Angesichts des Priestermangels stehen den Bistümern immer weniger Geistliche zur Verfügung.  cm

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