München – Es war der erste öffentliche Auftritt nach seinem überraschenden Rücktritt als CSU-Generalsekretär: Stephan Mayer hat am Freitag im Masken-Untersuchungsausschuss des Landtags Rede und Antwort gestanden. Dabei hat er jegliches Fehlverhalten oder gar Einflussnahme bei der Vermittlung von möglichen Maskenkäufen in der Corona-Krise zurückgewiesen. Er habe lediglich die Nachrichten, die ihm seine Schwester geschickt habe, an die zuständigen Stellen weitergeleitet.
Der 48-Jährige ist seit seinem Rücktritt in medizinischer Behandlung. Er war in einem Telefonat mit einem Journalisten ausgerastet, hatte ihm mit „Vernichtung“ gedroht. Wenig später zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück und begab sich in eine Klinik. Parteichef Markus Söder sprach von einer „menschlichen Tragödie“.
Vor dem Ausschuss betonte Mayer nun am Freitag, dass es gerade zu Beginn der Pandemie sehr schwer gewesen sei, Masken zu beschaffen. Die Entscheidung, ob Masken gekauft wurden oder nicht, sei durch das Gesundheitsministerium erfolgt. Mayer kritisierte, dass auch sein Name im Zuge der Maskenaffäre immer wieder genannt worden sei. Es sei so ein Eindruck vermittelt worden, er sei ein Mitglied eines Netzwerkes gewesen. „Es wird versucht, ein Geschmäckle zu konstruieren“, sagte Mayer.
Anfang Mai hatte die Schwester von Mayer, Verena Mayer, im Ausschuss ausgesagt. Sie hatte damals auf Drängen von Andrea Tandler, Tochter des früheren CSU-Generalsekretärs Gerold Tandler, versucht, Kontakte zur Bundesregierung zu vermitteln. Im Gegenzug hatte Verena Mayer versucht, von Tandler eine Provision zu erhalten. Das scheiterte. cm/lby