Trump und der U-Ausschuss

Wichtige Arbeit mit schwerem Ballast

von Redaktion

FRANK HEIDENREICH

Der Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das Kapitol hat vor einer breiten Öffentlichkeit und zur besten Sendezeit Details und Zeugenaussagen über jenen unheilvollen 6. Januar 2021 offengelegt und die zentrale, düstere Rolle von Ex-Präsident Donald Trump an dem finsteren Tag für die US-Demokratie herausgearbeitet.

Dennoch wird der Untersuchungsausschuss einen Ballast nicht los, so akribisch er objektiv betrachtet auch arbeitet: Dem Gremium haftet durch den weitgehenden Boykott durch die Republikaner das Etikett der Parteilichkeit an. Was den Trump-Getreuen in dem tief gespaltenen Land den perfekten Vorwand liefert, die Untersuchungsergebnisse zu ignorieren, die Warnungen und (bestens belegten!) Anschuldigungen als demokratische Panikmache abzutun. Und dem Ex-Präsidenten auf dem Weg zu seinem großen Ziel zu helfen: der Rückkehr ins Weiße Haus bei der Wahl 2024. Genau deshalb aber ist die Arbeit des Ausschusses wichtig: Denn sollte Trump tatsächlich das Comeback gelingen, wird niemand mehr sagen können, er habe nicht gewusst, was das für die USA und die Welt bedeutet.

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