München/Paris – Gewinner sehen anders aus: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist bei der gestrigen Parlamentswahl nur knapp einer Niederlage gegen den linken Herausforderer Jean-Luc Mélenchon entkommen. Macrons Mitte-Bündnis kam auf 25,75 Prozent, dicht gefolgt von dem Bündnis aus Linken, Kommunisten, Grünen und Sozialisten mit 25,66 Prozent. Ein Vorsprung von gerade mal 20 000 Stimmen. Für den Staatschef steht nun die absolute Mehrheit auf dem Spiel.
Laut Meinungsforschern kann die Macron-Allianz im zweiten Wahlgang kommenden Sonntag auf 255 bis 295 Sitze in der Nationalversammlung kommen – für eine absolute Mehrheit sind 289 der 577 Sitze notwendig.
Mit dem Linksbündnis, das laut Prognosen auf 150 bis 210 Mandate kommt, wird die Regierungsallianz die stärkste Opposition haben. Damit ist Streit, wie etwa bei der von Macron angestrebten Rentenreform, programmiert. Auch die Partei der rechten Marine Le Pen hat Stimmenzuwachs bekommen und kann mit bis zu 45 Sitzen rechnen. hud