Der Bischof von Münster, Felix Genn, lehnt trotz persönlicher Kritik in einer Studie zu sexuellem Missbrauch einen Rücktritt ab. In der Studie wird dem Bischof ein zu lascher Umgang mit Priestern vorgeworfen, die nach ihren Taten Reue gezeigt hatten. Genn räumte am Freitag Fehler ein. Er habe aber nichts vertuscht. „Ich möchte daher die mir verbleibende Amtszeit als Bischof von Münster mit höchstem Engagement nutzen, weiterhin und verstärkt auf das zu hören, was Betroffene und unabhängige Gremien mir für den Umgang mit sexuellem Missbrauch im Bistum Münster empfehlen und versuchen, das umzusetzen.“ Münster ist eines der größten deutschen Bistümer. Genn kündigte an, dass sein Bistum Konsequenzen aus der Studie ziehen werde, in der fast 200 katholische Geistliche als Straftäter ausgemacht wurden. Dazu gehört, dass die Bischofsgruft im Dom vorerst geschlossen bleibt. Dort liegen drei Amtsvorgänger begraben, die sich der Studie zufolge im Umgang mit Missbrauchsfällen schwerer Versäumnisse schuldig machten.
Erstmals seit der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi 2018 in der Türkei wird der saudiarabische Kronprinz Mohammed bin Salman in der kommenden Woche die Türkei besuchen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigte an, er werde den Kronprinzen in Ankara empfangen. Ein türkischer Regierungsvertreter nannte den 22. Juni als Termin. Khashoggi, der für die „Washington Post“ schrieb, war am 2. Oktober 2018 bei einem Termin im saudiarabischen Konsulat in Istanbul ermordet worden. Nach Angaben aus der Türkei und den USA erwartete ein 15-köpfiges Kommando aus Saudi-Arabien den Journalisten und tötete ihn.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) soll im August ein zweites Mal vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) der Hamburgischen Bürgerschaft zum „Cum-Ex“-Skandal aussagen. Die Vernehmung werde voraussichtlich am 19. August stattfinden, hieß es. Entsprechende Absprachen würden jetzt mit dem Kanzleramt getroffen. Scholz hatte bereits im April vergangenen Jahres ausgesagt. Der Ausschuss soll eine mögliche Einflussnahme führender SPD-Politiker auf Steuerentscheidungen bei der in den „Cum-Ex“-Skandal verstrickten Warburg Bank klären.