Luft- und Raumfahrtmesse ILA

Die Skepsis bleibt

von Redaktion

MARTIN PREM

Die Branche war lange Zeit der Paria der öffentlichen Wahrnehmung. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat dies grundlegend verändert. Die Rüstungsindustrie, das ist nicht mehr das Böse schlechthin, sondern die Versicherung gegen die wirklich Bösen. Eine Branche, die überwiegend im Süden Deutschlands, vor allem in Bayern angesiedelt ist, atmet durch, aber längst nicht auf.

Die politische Willenserklärung, mehr für die Sicherheit zu tun, ist kein Vertrag, mit dem in der Tasche man investieren könnte, einstellen oder auch ausbilden. Zu viele Hoffnungen sind in der Vergangenheit enttäuscht worden. Immer wieder wurden heimische Rüstungsgüter in Deutschland als mangelhaft abgewertet, die bei anderen Armeen erfolgreich im Einsatz waren. Auch jetzt werden zahlreiche Güter aus den USA beschafft, weil man der heimischen Industrie nie die Chance gab, sie selbst unter fairen Bedingungen zu entwickeln.

Doch jeder Euro, der für ein Kampflugzeug oder einen Hubschrauber über den Atlantik wandert, ist weg. Jeder Euro, der der europäischen Industrie zufließt, schafft Beschäftigung und Wohlstand. Und es dürfte nicht lange dauern, bis man schmerzhaft erfährt, dass auch die Produkte aus dem Verteidigungs-Großkaufhaus USA nicht alles halten, was Hochglanzprospekte versprechen.

Martin.Prem@ovb.net

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