Verbrenner-Verbot

E-Mobilität muss attraktiver werden

von Redaktion

ANDREAS HÖSS

Das Verbrenner-Aus ab 2035 ist wohl durch. Synthetische Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, soll es zwar geben, aber nicht für Pkw, sondern nur für Nischenhersteller oder Sonderfahrzeuge wie Krankenwagen. Das ist zumindest die Lesart fast aller Beteiligten. Für FDP, Union und Autoverbände ist das eine Niederlage. Für den Klimaschutz ist es ein Gewinn. E-Autos sind zwar keineswegs emissionsfrei, wie es die EU behauptet. Ihre Klimabilanz ist aber besser als die von Verbrennern, selbst wenn diese E-Fuels tanken. So weit die Theorie.

In der Praxis steht für alle Beteiligten jetzt aber ein Kraftakt an. Sollen alle mit Strom fahren, müssen auch alle laden. Und zwar nicht nur im schicken Carport vor dem Einfamilienhaus oder beim Supercharger auf der Autobahn von München nach Berlin, sondern auch vor dem Wohnblock im engen Stadtviertel. Das Stromnetz muss ausgebaut werden, die Wasser-, Sonnen- und Windenergie sowieso. Schließlich wollen wir ja nicht mit Kohlestrom fahren, oder? Auch die Lieferketten für wichtige Batterierohstoffe müssen gesichert werden. Zu guter Letzt müssen die Autobauer endlich bezahlbare und familientaugliche E-Autos herstellen, die nicht massiv vom Steuerzahler subventioniert werden müssen.

Der E-Mobilität stehen immer noch sehr viele Menschen skeptisch gegenüber. Und das meist nicht, weil ihnen die Umwelt egal ist oder sie dumpfe V8-Fans sind. Der Umstieg ist vielen schlicht zu wenig praktikabel oder zu teuer. Genau das muss sich nun schleunigst ändern.

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