Offener Brief zur Ukraine

Ratlose Geistes-Promis

von Redaktion

KLAUS RIMPEL

Wieder ein offener Brief, der nichts anderes als offene Hilflosigkeit zeigt: Dieselben Intellektuellen um Richard David Precht und Juli Zeh, die schon im April mit ihrem Appell gegen die Lieferung schwerer Waffen für Diskussionen sorgten, fordern jetzt den Einsatz der internationalen Gemeinschaft für einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine. Sie stoßen damit in der deutschen Bevölkerung sicher auf Zustimmung, denn je stärker die Bürger mit explodierenden Energie- und Lebensmittelpreisen die indirekten Folgen des Krieges zu spüren bekommen, desto größer wird die Kriegsmüdigkeit.

Doch mehr als die Banalität, dass Frieden besser wäre als dieser grausame Krieg, haben die Geistes-Promis leider nicht zu bieten. Wladimir Putin hat rund 20 Prozent der Ukraine erobert. Wenn Kiew jetzt auf dieser Basis Frieden schließt, würde das die Menschen in diesem großen Gebiet an die verhassten russischen Besatzer ausliefern. Ob solch eine ukrainische Kapitulation wirklich das Ende des Putin-Imperialismus bedeuten würde, bleibt dabei ein frommer Wunsch von Precht und Co. Denn die eigentliche Botschaft eines Friedens à la Precht lautet: Es lohnt sich, andere Staaten zu überfallen.

Klaus.Rimpel@ovb.net

Artikel 1 von 11