Jetzt sollen türkische Gastarbeiter den Deutschen den Urlaub retten. Anders wissen sich die Flughäfen angesichts des Personalmangels nicht mehr zu helfen. Kurzfristige Hilfe ist auch dringend notwendig, wenn das Chaos an den Airports nicht völlig außer Kontrolle geraten soll. 7000 Leute fehlen dort, vor allem als Folge der Entlassungswelle in der Hochzeit der Pandemie.
Doch das ist mehr als ein zeitweiliges Problem. Denn quer durch die Betriebe, durch Schulen und Ämter entwickelt sich ein nicht mehr zu deckender Bedarf an Fachkräften. Der Trend wird sich absehbar verschärfen, weil die geburtenstarken Jahrgänge nach und nach in den Ruhestand gehen. Noch lässt sich manche Lücke durch ausländische Arbeitskräfte füllen, etwa in der Landwirtschaft oder auf dem Bau. Doch wäre es naiv, sich davon eine Lösung aller Probleme zu erhoffen.
Der Arbeitsmarkt muss sich gewaltig ändern. Dazu gehört, dass die Arbeitsbedingungen in derzeit wenig attraktiven Berufen so weit verbessert werden, dass die Jobs für Erwerbstätige wieder interessant werden. Bestes Beispiel dafür ist die Pflege. Nicht die Bezahlung vertreibt dort das Personal, sondern die Bedingungen, unter denen sie arbeiten müssen.
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