Nicht mehr nur die Schwächsten sind durch die steigenden Lebenshaltungskosten bedroht, sondern immer mehr Menschen aus der Mittelschicht. Diese erschreckende Erkenntnis aus seiner Sozialberatung legt der Caritasverband im Münchner Erzbistum vor.
Es sind Rentner, junge Familien, Alleinerziehende und Geringverdiener, die zu den Tafeln gehen müssen, weil sie am Monatsende nicht mehr genug Geld fürs Notwendigste haben. Im teuren Großraum München droht wegen der rasanten Preissteigerung Beziehern eines unteren Gehalts oder einer geringeren Rente der Einstieg in eine Abwärtsspirale: Um die Stromrechnung zu begleichen, wird die Miete nicht vollständig bezahlt. Bis zur fristlosen Wohnungs-Kündigung ist der Weg nicht weit.
Die Folgen des Ukraine-Kriegs werden allen eine Menge abverlangen. Viele werden auf Erspartes zurückgreifen müssen, um Heizkosten- oder Stromnachzahlungen zu stemmen. Diejenigen, die es aus eigener Kraft nicht schaffen, sollten auf die Solidarität aller hoffen können. Wohnungsräumungen zu vermeiden und explodierende Nebenkosten vor allem für die Schwächsten einzudämmen sollte den Vorrang haben vor weiteren Tank-Rabatten. Denn hier geht es um die blanke Existenz.
Claudia.Moellers@ovb.net