London/Chequers – Der britische Premierminister Boris Johnson ist am Wochenende erneut wegen einer Feier in die Kritik geraten. Wie Sky News berichtete, gab der scheidende Regierungschef am Sonntag eine private Party auf dem luxuriösen Landsitz Chequers. Die Regierung hatte zuvor wegen des für Anfang nächster Woche erwarteten Hitzerekords den Katastrophenfall ausgerufen und eine Sitzung des nationalen Krisenstabs Cobra einberufen. Dabei hatte sich Johnson am Samstag jedoch nicht blicken lassen. Der britische Wetterdienst hat für Montag und Dienstag eine rote Wetterwarnung wegen Hitze herausgegeben – zum ersten Mal überhaupt.
Die Vize-Chefin der oppositionellen Labour-Partei, Angela Rayner, sprach von einer „Zombie-Regierung“ und forderte Johnson auf, seinen Platz zu räumen, „wenn er immer noch nicht in der Lage ist, Verantwortung zu übernehmen“. Es brauche einen Plan, wie Menschen angesichts der Hitze sicher seien.
Das Auswahlverfahren für die Johnson-Nachfolge geht am Montag in eine weitere Runde, fünf Kandidaten sind noch im Rennen. Der Ton verschärfte sich am Wochenende weiter. dpa/afp