Stammstrecke: Bernreiter bei Wissing

von Redaktion

Verhandlungen über Milliardenloch laufen diese Woche an

München – Bayerns Bauminister Christian Bernreiter (CSU) reist am Mittwoch zu Gesprächen über die S-Bahn-Stammstrecke in München nach Berlin. Er werde sich mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) treffen, sagte Bernreiter. Dabei will er nach eigenen Angaben darauf drängen, dass der Bund die Mitfinanzierung des Bauvorhabens bekräftigt.

Kürzlich war bekannt geworden, dass das Mammutprojekt für eine zweite Tunnelröhre für die S-Bahn statt 3,85 bis zu 7,2 Milliarden Euro kosten könnte. Zudem könnte sich die eigentlich für 2028 geplante Inbetriebnahme der zentralen Strecke bis 2037 verzögern. In der Folge entbrannte ein Streit zwischen dem Bund und dem Freistaat Bayern sowie der Stadt München über die Zukunft und die Finanzierung.

„Wir brauchen eine schnelle Umsetzung, sonst droht ein Baustopp. Der Bund muss das Eisenbahnbundesamt zur Finanzierung anweisen“, forderte Bernreiter nun. Auch die Deutsche Bahn müsse so schnell wie möglich Klarheit schaffen. Bislang seien nach wie vor keine genauen Aussagen zur Höhe der Kosten des Gesamtprojekts möglich, da die Bahn noch keine Kostenkalkulation vorgelegt habe.

Der Bund hatte zuvor auf mehreren Wegen erklärt, man zahle 60 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Es gebe „kein finanzielles Problem, die Mittel sind da“, sagte Wissing der „SZ“. Entstünden mögliche Mehrkosten etwa durch Preissteigerungen in der Baubranche, sei dies vom Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) abgedeckt. Das gelte für „wirtschaftlich sinnvolle Projekte“. Ein Bau-Abbruch mit Rückbau wird von der Staatsregierung auf zwei Milliarden Euro taxiert; eine weitere Milliarde ist bereits verbaut.

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