Kein Tag vergeht derzeit ohne Schlagzeilen zu Energie und Gas. Fieberhaft suchen Politiker wie Unternehmen nach Wegen, um den Notstand im Winter zu verhindern. Kurzfristig mögen eine vorübergehende Verlängerung von Kohle- und Atomkraftwerken richtige Maßnahmen sein. Danach können uns irgendwelche Deals mit Staaten wie Aserbaidschan, Katar oder Saudi-Arabien helfen. Doch langfristig klingt all das politisch wenig verlockend. Deshalb verwundert es, warum Deutschland nicht in Sachen Energiewende den Turbo zündet.
Gerade auch Bayern. Immerhin: Die CSU hat nach jahrelangem Getrödel das Problem erkannt. Doch Markus Söder, der sonst gerne 120-prozentig voranprescht, ist primär damit beschäftigt, sich medial an der Ampel abzuarbeiten. Wer CSU-Politiker nach der neuen Windkraftoffensive fragt, bekommt etwas von „Sache der Bürgergenossenschaften“ hingemurmelt. Das mag in normalen Zeiten wunderbar sein. Aber es sind leider keine normalen Zeiten. Die Staatsregierung müsste aufs Tempo drücken! Und warum nicht endlich ein großes Programm für Solardächer auf Häusern und Industrieanlagen?
Die Zahlen des Umweltbundesamts machen Hoffnung: Die Richtung bei den Erneuerbaren stimmt. Bayern kann nun auf die Ampel hoffen. Oder selbst anpacken.
Mike.Schier@ovb.net