50 Jahre BMW-Vierzylinder

Das Lebensgefühl eines Aufbruchs

von Redaktion

MARTIN PREM

Man muss schon einmal hinter die Kulissen des Gebäudes schauen, um zu erahnen, welcher Aufwand hinter der Konstruktion des BMW-Hochhauses steckt. In Kombination mit dem Olympiazeltdach wirkt das leicht, fast schwebende Gebäude auch nach 50 Jahren – verglichen mit zahllosen architektonischen Fehltritten der 70er – nicht verbraucht. Ein Beispiel für gelungenen Städtebau und ein Symbol, das immer noch viel vom Lebensgefühl eines Aufbruchs in die Moderne ausstrahlt.

Doch das ist nur eine Seite. Ein wenig im Schatten der kühnen Konstruktion liegt gleich hinter der Zentrale das Stammwerk des Autokonzerns – als Industriestandort mitten in einer Millionenstadt umgeben von Wohnbebauung. Konflikte, die dabei zwangsläufig auftreten, wurden in der Vergangenheit vorbildlich ausgeräumt.

Während in vielen Städten Wohnen und Arbeiten möglichst getrennt werden, versuchen München und BMW, beide Bereiche auszusöhnen. Auch das ist beispielgebend für urbane Lebensqualität. Nur der Name „Vierzylinder“, mit dem der Volksmund auf den Motorenbau als Kernkompetenz von BMW anspielte, hat wohl keine Zukunft mehr. Verbrennungsmotoren werden künftig in München nicht mehr gebaut. Aber irgendwie erinnert das Gebäude an ein Batteriepack – und wäre dann doch auch in dieser Hinsicht richtungsweisend.

Martin.Prem@ovb.net

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