Stoiber nimmt Merkel-Einladung in Uckermark an

von Redaktion

München – Wiedersehen am Rande von „Tristan und Isolde“. Anfang der Woche traf Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei den Bayreuther Wagner-Festspielen auf Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU). Und Merkel nutzte die Gelegenheit, um Stoiber in ihre Heimat Uckermark einzuladen. Folgt nun also 20 Jahre nach dem legendären Wolfratshauser Frühstück der Gegenbesuch? „Ich komme auf alle Fälle“, sagt Stoiber auf Nachfrage unserer Zeitung. Nun müsse man nur noch einen Termin vereinbaren. Merkel habe auf seine Zusage erwidert: „Dann muss ich ja einiges vorbereiten.“

Genaugenommen stehe die Vereinbarung auch schon deutlich länger, sagt Stoiber. Er kenne Merkel seit den 90er-Jahren und sie sei insgesamt zwei oder drei Mal bei ihm zuhause zu Gast gewesen. Auch in ihre Heimat habe sie ihn schon früher eingeladen. „Aber es hat halt nie gepasst.“ Als Merkel 2021 aus dem Amt schied, habe er ihr einen Brief geschrieben und sie darin auch gefragt, ob ihre Einladung denn noch stehe – was die Kanzlerin in Bayreuth aufgegriffen habe.

Bei einem gemeinsamen Frühstück in Stoibers Haus in Wolfratshausen hat Merkel dem Bayern 2002 die Kanzlerkandidatur für die Union überlassen. Kaffee und Semmeln standen damals auf dem Tisch, Orangensaft, Käse, Schinken, Eier, Honig, Marmelade. Gegessen hätten die Politiker aber kaum etwas davon, hat Stoibers Ehefrau Karin einmal dem „Spiegel“ erzählt. Stoiber verlor die Wahl am Ende knapp gegen Amtsinhaber Gerhard Schröder (SPD). Drei Jahre später wurde Merkel Kanzlerin.

Ihr Ferienhaus im abgelegenen Hohenwalde in der Uckermark hatte sie damals schon. Die Ex-Kanzlerin soll in dem kleinen Ort sehr zurückhaltend auftreten. Beim örtlichen Bäcker kaufe sie aber regelmäßig ein, haben Nachbarn der „Bunten“ erzählt. Beste Bedingungen für ein Frühstück. S. HORSCH

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