Moskau – Der nach Beginn des Ukraine-Kriegs zurückgetretene prominente Kreml-Beamte Anatoli Tschubais wird laut Medienberichten mit schweren gesundheitlichen Problemen in Europa in einem Krankenhaus behandelt. „Das ist natürlich eine traurige Nachricht, wir wünschen ihm baldige Genesung“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Angaben der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ zufolge wird Tschubais in einer Klinik auf der Mittelmeerinsel Sardinien behandelt, wo er zuvor Urlaub gemacht haben soll.
Am Sonntag hatte die prominente russische Moderatorin Xenia Sobtschak unter Berufung auf Tschubais’ Familie geschrieben, der 67-Jährige sei in „nicht stabilem Zustand“ auf eine Intensivstation gebracht worden. „Ihm wurde schlecht. Seine Arme und Beine erlahmten plötzlich.“ Sobtschaks Angaben zufolge wurde der Raum, in dem sich Tschubais zuletzt aufhielt, von „Spezialisten in Chemie-Schutzanzügen“ untersucht. Es werde einem Vergiftungsverdacht nachgegangen, schrieb die „Repubblica“. Möglich sei aber auch eine seltene Nervenkrankheit.
Tschubais hatte das Amt als Kreml-Sonderbeauftragter Ende März dieses Jahres niedergelegt. Medienberichten zufolge war er mit Putins Krieg nicht einverstanden.