Erneut Angriffe auf AKW

von Redaktion

Sorge vor Katastrophe wächst – Geringes Risiko für Deutschland

Saporischschja – Im Ukraine-Krieg wächst angesichts anhaltender Angriffe auf das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja die Sorge vor einer nuklearen Katastrophe. Moskau und Kiew machten sich gestern gegenseitig für neue Angriffe in der Nähe des Akw verantwortlich. Vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zur Lage warnte UN-Generalsekretär António Guterres vor einem „möglichen Desaster“.

Bei den erneuten Raketenangriffen wurden laut dem ukrainischen Energiekonzern Energoatom zufolge mehrere Strahlungssensoren in der Nähe von einem der sechs Reaktoren beschädigt. „Die Situation verschärft sich, in der Nähe befindet sich radioaktives Material“, erklärte Energoatom. Zudem sei eine Abwasserpumpstation beschädigt worden, in deren Nähe steige dichter Rauch auf.

Zuvor hatten sowohl Energoatom als auch ein Vertreter pro-russischer Kräfte fünf Angriffe in der Nähe eines Lagers für radioaktive Substanzen gemeldet. Aus der Gegend um Saporischschja im Süden der Ukraine wird seit Tagen heftiger Beschuss gemeldet. Guterres forderte, wie zuvor die Ukraine, eine entmilitarisierte Zone um das AKW.

Die im Süden des Landes gelegene Anlage ist das größte AKW Europas. Sie ist seit Anfang März von russischen Truppen besetzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte, Russland könne in Saporischschja „die größte atomare Katastrophe in der Geschichte“ verursachen. Auch in Deutschland wächst die Sorge – das Bundesamt für Strahlenschutz sieht aber keine größere Gefahr. Das Risiko für Deutschland sei selbst bei einem Zwischenfall „relativ gering“.

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