Neue Manöver rund um Taiwan

von Redaktion

Ärger um Besuch einer weiteren Delegation des US-Kongresses

Peking – Als Reaktion auf den Besuch einer weiteren Delegation des US-Kongresses in Taiwan hat China am Montag neue Militärübungen rund um die Insel abgehalten. Die Manöver im „See- und Luftraum“ um Taiwan sollten Washington und Taipeh abschrecken, weiterhin den „Frieden und die Stabilität in der Straße von Taiwan zu untergraben“, erklärte der Sprecher des zuständigen Militärkommandos, Shi Yi. Die Streitkräfte würden „die nationale Souveränität entschlossen verteidigen“.

Nur anderthalb Wochen nach der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, waren am Sonntag fünf Kongress-Vertreter unter Leitung des Senators Ed Markey zu einem unangekündigten zweitägigen Besuch in Taiwan eingetroffen. Am Montag trafen sie Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen, wie deren Büro und die De-facto-Botschaft der USA in Taipeh mitteilten. Die Delegation habe die Gelegenheit zum Meinungsaustausch mit den taiwanischen Gesprächspartnern über zahlreiche wichtige Themen gehabt, erklärte das US-Institut.

Präsidentin Tsai sagte den US-Abgeordneten, sie wolle „den Status Quo an der Straße von Taiwan aufrechterhalten“ sowie „den Wohlstand und die Stabilität in der Region“. Die russische Invasion in der Ukraine habe „die Bedrohung, die autoritäre Staaten für die Weltordnung bedeuten“, gezeigt. Wie schon nach dem Besuch Pelosis reagierte Peking verärgert über die Reise der Parlamentarier. „Die Volksbefreiungsarmee trainiert weiter und bereitet sich auf Krieg vor“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Wu Qian. Sie werde „jede Form des taiwanischen Unabhängigkeits-Separatismus und Versuche ausländischer Einmischung zermalmen“. Als Reaktion auf Pelosis Besuch hatte China die größten Militärmanöver seiner Geschichte in den Gewässern rund um Taiwan abgehalten.

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