Attentat auf Salman Rushdie

Wachsam bleiben

von Redaktion

VON FRIEDEMANN DIEDERICHS

Das Attentat auf Salman Rushdie, der 1988 den lesenswerten Bestseller „Satanische Verse“ verfasste und sich seitdem im Visier radikalisierter intoleranter Muslime befindet, muss unter zwei Aspekten gesehen werden. Der erste: Erschütternd sind die nachlässigen Schutzvorkehrungen für Rushdie im US-Bundesstaat New York gewesen, der ja eigentlich aus den 9/11-Anschlägen seine Lektion gelernt haben müsste. Ein einziger Polizist war der Lesung zugeteilt und befand sich zudem noch weit hinter der Bühne, als der Mordversuch stattfand. So blieb es Zuschauern vorbehalten, den Täter zu überwältigen.

Der zweite Aspekt ist die Tatsache, dass auch Jahre der Ruhe keine Garantie dafür sind, dass islamische Extremisten nicht mehr zuschlagen. Die westliche Welt darf in der Wachsamkeit nicht nachlassen. Moscheen, in denen Hassprediger auftreten, müssen ebenso wie aktenkundige Gefährder weiter überwacht werden. Zudem dürfte die Tötung von Ayman Al-Sawahiri vor zwei Wochen in Kabul radikale Islamisten neu inspiriert haben.

Ein besonderes Augenmerk muss dabei dem Iran gelten, dessen Hardliner der Bluttat applaudierten. Teheran darf es nicht erlaubt werden, an nukleare Sprengsätze zu kommen. Der Westen sollte sich endlich von der Illusion verabschieden, dies mit wie auch immer gearteten Abkommen und Geld verhindern zu können. Nichts spricht dafür, dass der Iran solche Verträge auch tatsächlich einhalten wird.

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