Simferopol/Moskau – Einen Tag nach den Explosionen auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat Moskau die Festnahme von sechs Männern gemeldet. Alle gehörten der islamistischen Vereinigung Hizb ut-Tahrir an, die in Russland als Terror-Organisation verboten ist, teilte der Inlandsgeheimdienst FSB mit.
Ein direkter Zusammenhang zu den Detonationen auf der Halbinsel wurde zwar nicht explizit genannt. Einige der Festnahmen sollen aber in der Stadt Dschankoj erfolgt sein, unweit derer am Vortag ein Munitionslager explodiert war. Moskau sprach von einem „Sabotageakt“. Kiew äußerte angesichts des russischen Angriffskriegs Genugtuung über den Vorfall, übernahm aber keine Verantwortung. Es war die zweite Explosion auf der Krim binnen einer Woche.
Wer genau die Festgenommenen sind, gab der FSB nicht bekannt. Seit der Krim-Annexion im Jahr 2014 wurden aber unter dem Vorwurf der Hizb-ut-Tahrir-Mitgliedschaft mehrfach ukrainische Krimtataren inhaftiert und verurteilt. Große Teile der muslimischen Minderheit, die zu Sowjetzeiten massiven Repressionen ausgesetzt war, lehnen die jetzigen russischen Machthaber ab.
Nach den Explosionen versucht die russische Luftwaffe laut ukrainischem Geheimdienst, Kampfflugzeuge und Hubschrauber auf der Krim in Sicherheit zu bringen. Beobachtet worden sei die Verlegung von mindestens 24 Flugzeugen und 14 Hubschraubern, hieß es bei Facebook. Überprüft werden konnten die Angaben nicht.