Für Olympia bewerben?

Bachs Abwesenheit spricht Bände

von Redaktion

GÜNTER KLEIN

Da das Thema wie immer, wenn Stadt und Land im sportlichen Erlebensrausch sind, aufkeimt: Nein, aus den gelungenen European Championships in München kann man nicht schließen, dass auch Olympische Spiele wieder hierher passen würden.

Natürlich werden die Fachverbände solch eine Initiative forcieren, weil durch eine glückende Bewerbung finanzielle Mittel zufließen. Quasi eine Selbstverständlichkeit ist es, dass die Politik ihre Unterstützung zusagt, falls der Sport willens ist, eine Kampagne auf den Weg zu bringen. Doch bestünde Rückhalt auch bei Aktiven und Bevölkerung? Die Sportlerinnen und Athleten gerade in den olympischen Sportarten sind gebildet, reflektiert, kritisch. Sie kennen die Vorlaufzeiten: Frühester Spiele-in-Deutschland-Termin wäre 2034 (Winter) und 2036 (Sommer) – es betrifft also niemanden mehr, der jetzt dabei ist. Der heutigen Generation ist es viel wichtiger, dass Strukturen geschaffen werden, die sie sozial absichern.

Die Fans wiederum stellen heraus, dass ihnen „Munich 2022“ gefiel, weil das IOC eben nicht die Hand drauf hatte. Bezeichnend auch: Ober-Olympier Thomas Bach, der eine Woche zuvor bei der Kanuslalom-WM in Augsburg noch champagnisierte, ließ sich in München nicht blicken. Er sah es wohl als Konkurrenzveranstaltung.

Guenter.Klein@ovb.net

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