München/Berlin – Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, hat sich gegen eine Wiedereinführung der 2011 ausgesetzten Wehrpflicht ausgesprochen. Die Aufgaben der Truppe hätten sich gewandelt, sagte Zorn. Ausrüstung und Bedienung des Geräts seien komplexer geworden; die Soldaten bräuchten deutlich länger, um dies zu beherrschen. Außerdem verfüge die Bundeswehr weder über das nötige Ausbildungspersonal für Wehrpflichtige noch über die Infrastruktur, „um eine kurzfristige Wiedereinführung der Wehrpflicht zu ermöglichen“. Der Generalinspekteur betonte in der Mediengruppe Bayern zugleich: „Deutschland war, ist und wird stets in der Lage sein, das eigene Territorium sowie das Bündnisgebiet zu verteidigen.“
Zur parallel laufenden Debatte über ein soziales Pflichtjahr äußerte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) skeptisch. Er selbst habe im Zivildienst viel gelernt, sagte er. Es gebe aber derzeit schon für freiwillige soziale Dienste mehr Interessenten als Plätze. Außerdem gebe es in der Verfassung ein Verbot von Zwangsarbeit. mm