Bangkok – Der thailändische Ministerpräsident Prayut Chan-O-Cha ist vom Verfassungsgericht des Landes vorerst seines Amtes enthoben worden. Das Gericht nahm am Mittwoch eine Klage der Opposition zur Verhandlung an, wonach der seit einem Putsch im Jahr 2014 amtierende Regierungschef das Ende seiner von der Verfassung auf acht Jahre beschränkten Amtszeit bereits erreicht hat. Prayut darf damit bis zu einer Entscheidung in dem Fall nicht weiter amtieren.
Die Anhänger des 68-jährigen Staatschefs argumentieren, dass Thailands neue Verfassung erst seit 2017 in Kraft ist. Prayuts Mandat zähle somit erst seit 2017 oder sogar erst seit der Parlamentswahl im Jahr 2019. Sollten die Richter dieser Logik folgen, könnte Prayut bis 2025 oder 2027 im Amt bleiben – wenn er die im März kommenden Jahres geplante nächste Parlamentswahl gewinnt.
Bis zu einer Entscheidung des Verfassungsgerichts in der Sache führt Prayuts bisheriger Stellvertreter Prawit Wongsuwan die Amtsgeschäfte.