AKW wieder am Netz

von Redaktion

Berlin: Atombehörde IAEA soll aufklären

Kiew – Nach einer beispiellosen Notabschaltung ist das russisch besetzte südukrainische Atomkraftwerk Saporischschja nach Angaben aus Kiew wieder am Netz. „Heute um 14.04 Uhr (13.04 MESZ) ist einer der gestern gestoppten Blöcke des Atomkraftwerks Saporischschja an das Stromnetz angeschlossen worden“, teilte der staatliche Betreiber Enerhoatom am Freitag mit. Der Reaktor werde auf volle Leistung gebracht. Am späten Abend ging auch der zweite Reaktor wieder ans Netz.

Bereits am Vortag hatte der Chef der russischen Besatzungsbehörden im Gebiet Saporischschja, Jewgeni Balizki, den Wiederanschluss verkündet. Die Stromversorgung des besetzten Teils der Südukraine sei wiederhergestellt.

Von der Notabschaltung betroffen waren zwei noch betriebene Reaktoren des größten europäischen AKW. Grund war nach Angaben beider Seiten eine beschädigte Hochspannungsleitung zum Kraftwerk. Die Ukraine nannte russischen Beschuss als Ursache. Die Besatzer sprachen von einem Brand als Auslöser eines Kurzschlusses.

Kiew und die Berlin forderten dringend Aufklärung durch die Internationale Atomenergiebehörde. Nach russischer Darstellung könnte eine IAEA-Mission nächste Woche beginnen. Ob die Ankündigung belastbar ist, blieb unklar. Enerhoatom hatte den Besatzern vorgeworfen, einen Anschluss der besetzten Gebiete an das russische Stromnetz vorzubereiten.

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