KLAUS RIMPEL
Die Bundesregierung will ab 2024 nur noch E-Autos subventionieren, die billiger als 45 000 Euro sind. Darüber klagt jetzt die deutsche Autoindustrie, da die Zahl der förderfähigen Modelle bei BMW dann von 47 auf nur noch zwei und bei Audi von 13 auf fünf fallen würde. So wie der E-Auto-Markt derzeit aufgestellt ist, bedeutet die Reform des Umweltbonus tatsächlich, dass der deutsche Steuerzahler vornehmlich asiatische Autobauer wie Hyundai oder Kia fördern würde.
Doch statt nur zu jammern, sollte die deutsche Autoindustrie auch handeln. Es müssen endlich mehr erschwingliche E-Kleinwagen „Made in Germany“ auf den Markt. Wenn die Subventionspolitik hier eine Reform bei der Modell-Strategie der Autobauer auslösen würde, wäre das nur zu begrüßen.
Angesichts der Inflation wird es für Normalverdiener ohnehin immer schwieriger, sich überhaupt ein E-Auto leisten zu können: Die Hoffnung, dass die Stromer mit steigender Produktion günstiger werden, hat sich nicht erfüllt. Im Gegenteil: Die Preise steigen schneller als bei Verbrennermodellen – und die Abhängigkeit der Autoindustrie von Mikrochips aus Taiwan lässt da angesichts des Konflikts mit China wenig Entspannung erwarten. Wenn E-Autos so zum reinen Luxusprodukt werden, ist die Verkehrswende gescheitert.
Klaus.Rimpel@ovb.net