München – Nachdem Anfang des Monats das FBI das Anwesen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in Mar-a-Lago durchsucht und geheime Dokumente beschlagnahmt hat, könnte demnächst die Anklage erfolgen. Einige Republikaner sehen darin, genauso wie Trump selbst, einen Skandal und großes Unrecht. Die Warnungen werden schärfer.
So auch der prominente US-Senator Lindsey Graham aus South Carolina: „Wenn sie versuchen, Trump wegen des falschen Umgangs mit geheimen Informationen zu belangen (…), dann wird es buchstäblich zu Krawallen auf den Straßen kommen“, sagte Graham bei Fox News. „Ich mache mir Sorgen um unser Land.“
Graham, der in Trumps Amtszeit als enger Vertrauter des Präsidenten galt, beklagte, an Trump würden strengere Maßstäbe angelegt als an andere. Damit meint er vor allem Hillary Clinton, die in ihrer Zeit als Außenministerin offizielle Mails über einen privaten und nicht gesicherten Server verschickt hat. Während des Wahlkampfes zwischen Clinton und Trump im Jahr 2016 hat das FBI deshalb gegen die Demokratin ermittelt, aber keine strafbaren Tätigkeiten festgestellt.
Eine „Doppelmoral“ sei das, urteilt Lindsey Graham. „Die meisten Republikaner, mich eingeschlossen, glauben: Wenn es um Donald Trump geht, hört der Rechtsstaat auf. Es geht nur noch darum, ihm etwas anzuhängen“, sagt der Republikaner.
Seine Aussagen stoßen jedoch auf Kritik, auch aus den eigenen Reihen. Viele bewerten sie als Aufruf zur Gewalt und versuchte Beeinflussung der amerikanischen Justiz.
REBECCA HABTEMARIAM