Brüssel – Nach der Absage Serbiens an die Europride haben EU-Abgeordnete Präsident Aleksandar Vucic aufgefordert, die Entscheidung rückgängig zu machen. „Prides waren und bleiben ein wichtiges Instrument für die Sichtbarkeit der LGBTQI-Gemeinschaft“, erklärten 145 Abgeordnete des EU-Parlaments gestern in einem Schreiben an den serbischen Präsidenten. Vucic solle die Parade Mitte September „wie geplant stattfinden“ lassen.
Die Europride ist eine paneuropäische Großveranstaltung der LGTBQI-Gemeinschaft, die seit 1992 jeden Sommer in einem anderen europäischen Land organisiert wird. Die englische Abkürzung LGBTQI steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer und intersexuell. In diesem Jahr sollte die Europride vom 12. bis 18. September in der serbischen Hauptstadt Belgrad stattfinden. Vucic hatte erklärt, die Parade werde abgesagt oder verschoben. Zur Begründung verwies er auf Sicherheitsbedenken angesichts der jüngsten Spannungen zwischen Serbien und dem Kosovo. Serbien ist eines der wenigen Länder, das in Ana Brnabic eine offen lesbische Regierungschefin hat.