Trump nennt Biden „Staatsfeind“

von Redaktion

Extremes Duell in den USA – „Bösartig und hasserfüllt“

Washington – Als Reaktion auf eine Rede von US-Präsident Joe Biden hat Donald Trump seinen Nachfolger im Amt als „Staatsfeind“ bezeichnet. Bei einem Auftritt vor Anhängern in der Stadt Wilkes-Barre im Bundesstaat Pennsylvania beschuldigte Trump Biden, „die bösartigste, hasserfüllteste und am stärksten spaltende Rede“ gehalten zu haben, „die ein Präsident jemals gehalten hat“.

Trump bezog sich damit auf die Rede Bidens am Donnerstag in der Metropole Philadelphia. Darin hatte der Präsident seinen Amtsvorgänger und dessen politische Verbündete als Bedrohung für die US-Demokratie gebrandmarkt. Biden hielt seine Rede vor dem historischen Gebäude Independence Hall, in dem die Unabhängigkeitserklärung und die US-Verfassung verabschiedet worden waren. „Trump und die Maga-Republikaner verkörpern einen Extremismus, der die Fundamente unserer Republik bedroht“, sagte Biden. „Maga“ steht für Trumps Slogan „Make America great again“ (etwa: Macht Amerika wieder großartig).

Trump konterte nun mit den Worten: „Die Republikaner in der Maga-Bewegung sind nicht diejenigen, die unsere Demokratie zu untergraben versuchen. Die Gefahr für die Demokratie kommt von der radikalen Linken, nicht von der Rechten.“

Das vehemente rhetorische Fernduell zwischen Trump und Biden fand rund zwei Monate vor den „Zwischenwahlen“ am 8. November statt, bei denen das gesamte Repräsentantenhaus sowie ein Teil des Senats neu gewählt werden. Auch wenn Bidens Demokraten in den Umfragen zuletzt zulegten, müssen sie weiterhin befürchten, ihre bisherigen Mehrheiten in beiden Kammern an Trumps Republikaner zu verlieren. Dies würde Biden das Regieren in der zweiten Hälfte seiner Amtszeit erheblich erschweren. Nach Einschätzung von Beobachtern setzt er darauf, die Zwischenwahlen zur einer Art Referendum über Trump zu machen.  afp

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