Kiew – Im von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist der letzte noch arbeitende Reaktor am Montag vom Netz genommen worden. Dies teilte der staatliche ukrainische Betreiber Energoatom mit. Grund sei ein durch Angriffe ausgelöstes Feuer, das eine Stromleitung zwischen dem Kraftwerk und dem ukrainischen Stromnetz beschädigt habe.
Laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) verfügte das Akw ursprünglich über vier Hauptleitungen zum Stromnetz. Drei davon seien schon „früher während des Konflikts“ abgeschnitten worden. Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk Europas. Die Kämpfe schüren die Angst vor einer Nuklearkatastrophe.
Unterdessen vermeldet die Ukraine, sie habe bei ihrer Gegenoffensive im Süden mehrere Ortschaften zurückerobert. Zudem seien in der Nähe der von Russland besetzten Stadt Cherson ein Munitionsdepot und ein Kontrollzentrum der russischen Armee zerstört worden. Die pro-russischen Behörden in der südukrainischen Region Cherson wollen ihre Pläne für ein Referendum über eine Zugehörigkeit zu Russland vorerst stoppen. afp/dpa