Synodaler Weg im Endspurt

Kirche kann die Zeit nicht zurückdrehen

von Redaktion

CLAUDIA MÖLLERS

Morgen geht es los – auf die vorletzte Etappe des Synodalen Wegs, jenem Tagungs-Marathon, der den Kurs der katholischen Kirche in wichtigen Fragen verändern soll. Es geht um eine stärkere Beteiligung des Kirchenvolks, um einen transparenten Umgang mit Macht, eine moderne Sexual- und Beziehungsethik. Aber auch um den Zölibat und die Rolle der Frau in der Kirche.

Manche mögen es gar nicht mehr hören, andere winken ab, weil sie keine Hoffnung mehr haben, dass sich das schwerfällige Kirchenschiff überhaupt einmal bewegen wird. Viele sind längst ausgetreten. Trotz aller Nackenschläge, gerade auch aus Rom, halten die 230 Mitglieder des Synodalen Wegs – Vertreter vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken, von Orden, aus der Theologie und die Bischöfe – durch, denn sie wissen: Die Themen, über die in Frankfurt trefflich gestritten wird, sind in der Welt. Auch dem Vatikan wird es nicht gelingen, die Zeit zurückzudrehen und die Debatten zu stoppen.

Selbst wenn vorpreschende Forderungen wie die Freigabe aller Weiheämter für Frauen keine Zweidrittelmehrheit der Bischöfe erhalten werden: Das Selbstbewusstsein der Katholiken hat durch den Synodalen Weg einen enormen Schub bekommen. „Es ist auch unsere Kirche“, sagen sie zu Recht. Kirche wird sich ändern. Entweder sie schafft den Sprung in ein neues Zeitalter oder sie wird verkümmern.

Claudia.Moellers@ovb.net

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