Mailand – Zwei Wochen vor den Parlamentswahlen in Italien hat Giorgia Meloni als mögliche künftige Ministerpräsidentin die Europäische Union mit nationalistischen Aussagen provoziert. Bei einem Auftritt auf dem Domplatz von Mailand sagte die Parteichefin der rechtsextremen Fratelli d’Italia: „Es heißt, in Europa sei man ein bisschen besorgt wegen der Meloni. Was wohl mit der geschehen werde? Was passieren wird: Der Spaß ist vorbei! Auch Italien wird anfangen, seine nationalen Interessen zu verteidigen. So wie es die anderen machen auf der Suche nach gemeinsamen Lösungen.“
Die Politikerin, deren postfaschistische Partei wie der gesamte Mitte-Rechts-Block in allen Umfragen deutlich vorn liegt, ergänzte, dass das Interesse des eigenen Landes Vorrang haben müsse. Sie erinnerte dabei an Deutschland und die Niederlande, bei denen die Prioritäten auch nicht anders lägen.
Als bisherige Oppositionspartei wollen die Fratelli auch die europaskeptischen und -feindlichen Wähler erreichen. Meloni will einige EU-Abkommen und Verträge nachverhandeln. Nach dem Sturz der Regierung von Mario Draghi wählen die Italiener am 25. September.