„Bauern brauchen Entscheidungen“

von Redaktion

Bayerns Agrarministerin fordert Klarheit bei Nutztierhaltung

München/Quedlinburg – Zügige Entscheidungen des Bundes zur Nutztierhaltung und Düngeverordnung sowie eine Priorisierung der Land- und Ernährungswirtschaft beim Gas hat Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber zum Auftakt der Agrarministerkonferenz gefordert, die gestern in Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) begonnen hat.

„Die Bauern in Deutschland stehen vor riesigen Problemen, und die Bundesregierung spielt auf Zeit“, ärgerte sich die CSU-Ministerin. Der Bund sei immer noch im Ankündigungsmodus. Die Nutztierhalter bräuchten aber dringend eine Perspektive und Planungssicherheit. Ein verlässlicher Plan der Ampel, „wie sie den Umbau der Nutztierhaltung zu mehr Tierwohl schaffen und begleiten will, ist weit und breit nicht zu erkennen“. Vor allem gehe es darum, wie die Bundesregierung das Mehr an Tierwohl finanzieren und von bürokratischen Hemmnissen befreien wolle.

Vor großen Problemen stehen laut Kaniber die Schweinehalter. Reihenweise würden Betriebe aufgegeben wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit, ständig neuen Anforderungen und Auflagen. Zugleich fehle die gesellschaftliche Anerkennung. „Ein weiterer Rückgang der Tierhaltung hätte massive ökonomische, ökologische und soziale Folgen“, warnte Bayerns Agrarministerin. Probleme bereitet den Landwirten auch die Energiekrise. Laut dem Deutschen Bauernverband droht ein drastischer Rückgang der Erträge als Folge von Gasengpässen. Gas ist notwendig zur Erzeugung von Stickstoffdünger. Sollten Düngemittel nur noch eingeschränkt verfügbar sein, würden die Erträge sofort um 30 bis 40 Prozent einbrechen, so Bauernpräsident Joachim Rukwied.  cm/dpa

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