Auf der IAA für Nutzfahrzeuge ist Elektromobilität gerade das große Thema schlechthin. Egal an welchem Stand man steht, egal mit welchem Experten man spricht: Dass LKW und Busse nun unter Strom gesetzt werden sollen, elektrifiziert alle. Schließlich sind die Brummis für etwa ein Drittel der Treibhausgase im Straßenverkehr verantwortlich.
Die Wende ist richtig und notwendig. Und es ist gut für die deutsche Wirtschaft, dass Hersteller wie MAN oder Daimler vorne mit dabei sind und deutsche Konzerne wie Siemens beim Aufbau der Ladestruktur eine wichtige Rolle spielen. Das plötzliche Umdenken der Branche zeigt aber auch, wie zentral es ist, dass die Politik konkrete Ziele setzt. Ohne die EU-Vorgabe, dass LKW bald 30 Prozent weniger CO2 ausstoßen müssen, hätten es die Firmen wohl nicht so eilig mit dem Umstieg.
Nun ist es aber auch Zeit, dass die Politik liefert – und zwar beim Aufbau der Ladeinfrastruktur und dem Ausbau der dafür nötigen erneuerbaren Energien und Stromnetze. Die Branche will sich hier beteiligen und selbst Ladesäulen errichten. Aber viele Hersteller schimpfen, dass die Behörden sich viel zu oft im Klein-Klein der Genehmigungsverfahren und Detailfragen verlieren. Das muss sich ändern, denn es bremst nicht nur die Verkehrswende aus, sondern ist in vielen Wirtschaftsbereichen eine Belastung für den Standort Deutschland.
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