Passion in Oberammergau

Die Begeisterung neu entfacht

von Redaktion

VON TANJA BRINKMANN

Es ist vollbracht. Zum 42. Mal haben die Oberammergauer ihr Gelübde erfüllt. Die Pest, eine der verheerendsten Pandemien der Weltgeschichte, hatte sie 1633 zu ihrem Schwur veranlasst. Fortan kam es zu keinen weiteren Todesfällen mehr. Corona, wieder eine Pandemie, die uns nach wie vor beschäftigt, hat Oberammergau allerdings nicht verschont. Die Passionsspiele mussten um zwei Jahre nach hinten verschoben werden. Lange war nicht klar, ob, in welcher Form und vor allem vor wie vielen Zuschauern sie überhaupt stattfinden können. Letztlich funktionierte das Ganze fast im Normalbetrieb, wenn man von kurzfristigen Umbesetzungen nach positiven Corona-Tests und massiven Sicherheitskontrollen absieht. Und letztlich hat Corona die Mitwirkenden noch mehr zusammengeschweißt.

Wenige Tage vor der letzten, der 110. Vorstellung ziehen alle Beteiligten eine positive Bilanz. Die Oberammergauer können wirklich stolz auf sich sein. 1769 Mitwirkende haben seit Mai gut 412 000 Besuchern die Geschichte von Jesu Leben und Leiden erzählt. Und sicher bei vielen die in Corona-Zeiten erloschene Begeisterung fürs Theater neu entfacht. Es war wichtig, dass sie immer an ihrem Spiel festgehalten haben. Auf allen Ebenen darauf drängten, es zwei Jahre später durchzuziehen. Es war wichtig, dass nach dieser langen Durststrecke endlich wieder Kultur stattfinden konnte.

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