Stockholm/Berlin – Deutsche Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass bei der Beschädigung der Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee hochwirksame Sprengsätze zum Einsatz kamen. Berechnungen hätten ergeben, dass für die Zerstörung der Röhren Sprengsätze eingesetzt worden sein müssen, deren Wirkung mit der von 500 Kilo TNT vergleichbar ist, berichtete der „Spiegel“.
Der Nato-Rat, die EU und Vertreter unter anderem der Regierungen Schwedens, Dänemarks und Polens gehen von einer vorsätzlichen Tat als Grund für die Lecks aus. Die Bundesregierung hält sich mit solchen Äußerungen bislang zurück. In Sicherheitskreisen hieß es, dass Taucher oder ein ferngesteuerter Roboter möglicherweise schon am Wochenende die Schäden begutachten könnten. Drei von inzwischen vier entdeckten Lecks an den Gasröhren liegen in wenigen Kilometern Abstand zueinander. Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Sabotage an den Pipelines als einen „Akt des internationalen Terrorismus“ angeprangert. Russland habe für Freitag eine Dringlichkeitsdebatte im UN-Sicherheitsrat beantragt.