IN KÜRZE

Bosnien: Verluste für Nationalisten Kein Gas mehr aus Nord Stream 1 Stimmenkauf bei der AfD Niedersachsen? Waffenruhe im Jemen läuft aus

von Redaktion

Bei den Wahlen in Bosnien und Herzegowina hat die muslimisch-nationalistische Partei SDA einen klaren Rückschlag erlitten. Ihr bisheriger Vertreter im dreiköpfigen Staatspräsidium, Bakir Izetbegovic, verlor am Sonntag gegen den pro-europäischen Sozialdemokraten Denis Becirovic, wie aus von der Wahlkommission veröffentlichten Teilergebnissen hervorging. Der Sitz der Kroaten im Staatspräsidium ging demnach erneut an den Reformer Zeljko Komsic, die Serben werden dort künftig durch die Nationalistin Zeljka Cvijanovic vertreten. Der 46-jährige Becirovic, der an der Spitze eines Bündnisses von elf Oppositionsparteien stand, holte laut den Teilergebnissen 56 Prozent der Stimmen, Izetbegovic kam auf 39 Prozent. Der Geschichtsprofessor Becirovic setzt sich für ein „proeuropäisches und geeintes“ Bosnien und Herzegowina ein.

Aus der vermutlich durch Bomben beschädigten Erdgaspipeline Nord Stream 1 tritt nach Angaben der schwedischen Küstenwache kein Gas mehr aus. Hingegen sei über dem kleineren Leck der Pipeline Nord Stream 2 noch austretendes Gas zu sehen. Am Samstag hatte die Betreiberfirma noch erklärt, dass aus Nord Stream 2 gar kein Gas mehr austrete, da der Druck in der Leitung gefallen sei. Die schwedische Staatsanwaltschaft beschloss gestern, das Meeresgebiet für Tatortuntersuchungen abzusperren.

Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt im Umfeld der AfD wegen des Anfangsverdachts der Untreue. Das ehemalige AfD-Mitglied Christopher Emden, der früher auch stellvertretender Landesvorsitzender in Niedersachsen war, hatte im Vorfeld der niedersächsische Landtagswahl am kommenden Sonntag im ZDF schwere Vorwürfe gegen die Partei erhoben. Demnach hätten sich Kandidaten Stimmen kaufen müssen. Von einem Parteifunktionär sei er darauf angesprochen worden. Emden hatte zum 31. Juli seinen Austritt aus der AfD erklärt.

Die Waffenruhe im Jemen ist ein halbes Jahr nach ihrem Beginn ohne erneute Verlängerung ausgelaufen. Verhandlungen darüber seien vorerst gescheitert, teilte der UN-Sonderbeauftragte für den Jemen, Hans Grundberg, mit. Das Scheitern der Gespräche sei enttäuschend. Die Hilfsorganisation Oxfam sprach von „schrecklichen Nachrichten“ für die Menschen im Land, wo seit Jahren ein Bürgerkrieg tobt.

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