Ukrainische Truppen rücken weiter vor

von Redaktion

Erfolge im Osten und Süden – Tschetschenen-Chef Kadyrow will seine Söhne an die Front schicken

Kiew – Russland muss in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine weiter Rückschläge hinnehmen. Im Zuge ihrer Gegenoffensive haben ukrainischen Truppen im Osten und Süden des Landes Erfolge verzeichnet. Im Bezirk Luhansk hätten sich ukrainische Soldaten bei der Stadt Lyssytschansk bereits festgesetzt, schrieb ein Militärsprecher der von Moskau gelenkten Luhansker Separatisten im Nachrichtendienst Telegram. Die ukrainischen Einheiten seien jedoch unter dem ständigen Feuer der russischen Armee. Ukrainischen Quellen zufolge ist das Dorf Bilohoriwka bereits seit Längerem unter ukrainischer Kontrolle.

Zuvor hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj auch ein Vorrücken seiner Streitkräfte im südukrainischen Gebiet Cherson sowie die Rückeroberung der dortigen Ortschaften Archanhelske und Myroljubiwka bestätigt. Noch nicht offiziell bekannt gegeben wurde ein ukrainisches Vorrücken entlang des Flusses Dnipro. Angeblich sollen sich die Orte Solota Balka und Chreschtscheniwka bereits wieder unter ukrainischer Kontrolle befinden. Der Vertreter der russischen Besatzungsverwaltung des Gebiets Cherson, Kirill Stremoussow, sprach außerdem über einen ukrainischen Vorstoß in Richtung des rund 20 Kilometer weiter südlich gelegenen Dudtschany.

Unterdessen kündigte der berüchtigte Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien Ramsan Kadyrow an, drei seiner minderjährigen Söhne in den Krieg gegen die Ukraine zu schicken. Die zwischen 14 und 16 Jahre alten Jugendlichen Achmat, Selimchan und Adam seien bereit, ihre antrainierten Kampffertigkeiten nun bei der „militärischen Spezialoperation“ einzusetzen, schrieb Kadyrow am Montag auf Telegram. „Und ich scherze nicht. (…) Bald werden sie an die Front geschickt und werden sich an den schwierigsten Abschnitten der Kontaktlinie aufhalten.“ Dazu veröffentlichte er ein Video, das seine Söhne bei Schießübungen zeigt.

In Russland kehren hingegen nach offiziellen Angaben immer mehr Reservisten zu ihren Familien zurück. Kremlchef Wladimir Putin hatte vorige Woche gesagt, es müssten alle Fehler bei der Einberufung von Reservisten „korrigiert“ werden. Seit Tagen beklagen Reservisten, dass sie etwa trotz tödlicher chronischer Erkrankungen, hohen Alters oder anderer Ausschlusskriterien zum Kriegsdienst eingezogen werden. In der Region Chabarowsk im äußersten Osten Russlands sagte Gouverneur Michail Degtjarjow am Montag, dass von „einigen tausend“ Einberufenen inzwischen die Hälfte zurückgekehrt sei.

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