Österreich behält Van der Bellen

von Redaktion

Klare Mehrheit im ersten Wahlgang – Sechs Gegenkandidaten

Wien – Alexander Van der Bellen hat laut Hochrechnungen des ORF die Bundespräsidentenwahl in Österreich gewonnen. Der 78-Jährige kommt den Angaben der Demoskopen zufolge auf deutlich über 55 Prozent. Mit dieser absoluten Mehrheit ist eine Stichwahl nicht mehr nötig. Der Kandidat der rechten FPÖ, der 60-jährige Walter Rosenkranz, erreichte der Hochrechnung nach 18 Prozent. Die anderen fünf Kandidaten – Kolumnisten, die Bier-Partei sowie weit abgeschlagen eine Partei der Corona-Maßnahmen-Gegner – liegen im einstelligen Prozentbereich.

Noch nie hatten sich so viele Kandidaten um das Amt des Staatsoberhaupts beworben. Die meisten Herausforderer von Van der Bellen waren allerdings bisher eher wenig im politischen Betrieb aufgefallen. Sie galten von vorneherein als Außenseiter. Damit unterschied sich die Ausgangslage zur Wahl 2016. Damals hatte der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer im ersten Wahlgang Van der Bellen deutlich geschlagen und war erst bei der Stichwahl unterlegen. Die Wahl machte auch deshalb Schlagzeilen, weil der zweite Wahlgang wegen Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung auf Weisung des Verfassungsgerichts wiederholt werden musste.

Der 78-jährige Van der Bellen sieht in seinem recht hohen Alter kein Problem. Das Amt gebe ihm durchaus Kraft, sagte er bei der Stimmabgabe. Van der Bellen war von allen Parlamentsparteien außer der rechten FPÖ unterstützt worden. ÖVP und SPÖ hatten auf eigene Kandidaten verzichtet. Als Grund galt, dass ein Wahlkampf gegen einen Amtsinhaber als aussichtslos gilt – und sich die Parteien das Geld lieber sparten. Von Medien wurde kritisch beurteilt, dass zum Bewerberfeld keine Frau zählte.

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