Seit Beginn der Flüchtlingskrise 2015 sind sieben Jahre vergangen. Diejenigen, die den Untergang Deutschlands prognostizierten, lagen falsch. Wir haben es geschafft, Menschen, die Schutz und Zuflucht suchten, Asyl zu gewähren. Auch weil 2016 und 2017 Unsummen in die Unterbringung der Flüchtlinge investiert wurden. Doch der entscheidende nächste Schritt blieb aus.
Viel wurde darüber gesprochen, Flüchtlinge zu qualifizieren und ausgebildet dem Arbeitsmarkt zuzuführen. Ununterbrochen redete man damals davon, neuen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, um die Menschen unterzubringen. Dabei blieb es aber meistens auch.
Das rächt sich nun. Arbeitskräfte fehlen überall und in den Asylunterkünften ist kein Platz mehr. Erst kamen die Geflüchteten aus der Ukraine, nun wird die nächste Welle von Afghanen, Syrern und Iranern erwartet. Die Ankerzentren hissen die weiße Flagge, und in den Landratsämtern grassiert die nackte Angst vor dem, was in diesem Winter noch kommen könnte. Denn die Asylunterkünfte sind voll mit sogenannten „Fehlbelegern“, also anerkannten Flüchtlingen, die schon lange in den Sozialwohnungen wohnen könnten, die nie gebaut wurden. Bleiben wieder nur die Turnhallen.
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