Scharfe Kritik an Ministeriumsseite

von Redaktion

Online-Auftritt legt Jugendlichen Pubertätsblocker nahe

Berlin – Ein Text auf einer Internet-Seite des Bundesfamilienministeriums von Lisa Paus (Grüne) sorgt für scharfe Kritik. Im „Regenbogenportal“ wurde bis vor Kurzem offenbar Kindern und Jugendlichen, die sich über ihre geschlechtliche Identität unklar seien, nahegelegt, Pubertätsblocker einzunehmen. „Bist du noch sehr jung? Und bist du noch nicht in der Pubertät? Dann kannst du Pubertäts-Blocker nehmen“, war auf der mit Bundesadler und dem offiziellen Schriftzug des Ministeriums versehenen Seite zu lesen. Weiter hieß es: „Das heißt: Dein Körper entwickelt sich erstmal nicht weiter. Weder in Richtung Frau. Noch in Richtung Mann. So hast du mehr Zeit zum Nachdenken. Und du kannst in Ruhe überlegen: Welcher Körper passt zu mir?“

Ex-Bundesministerin Julia Klöckner (CDU) kommentierte den Text auf Twitter mit den Worten „Das ist doch irre“. Jakob Maske, Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, sagte der „Bild“, Pubertätsblocker seien „sehr starke Mittel, in der Regel Hormone, die sich nicht nur auf die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale auswirken, sondern das gesamte Wachstum beeinträchtigen können.“

Das „Regenbogenportal“ hatte bereits Paus‘ Vorgängerin Franziska Giffey (SPD) 2019 als neues „Wissensnetz des Bundesfamilienministeriums“ vorgestellt. Es solle „über gleichgeschlechtliche Lebensweisen und geschlechtliche Vielfalt“ informieren. Die Redaktion arbeitet dem Ministerium zufolge selbstständig. Am Donnerstag wurde der Text bearbeitet. Nun wird dort neben anderen Veränderungen geraten, einen Arzt zu fragen, „ob dir Pubertätsblocker vielleicht helfen können“.  hor

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